Bocholt zeigt dem ETB im Pokal die Grenzen auf

Die erhoffte Pokalüberraschung blieb für den ETB Schwarz-Weiß Essen aus. Im heutigen Achtelfinale des Niederrhein-Pokals trafen die Schwarz-Weißen auf den Regionalligisten 1. FC Bocholt, der bereits in der ersten Halbzeit alles klar machte und am Ende mit einem verdienten 4:1-Auswärtssieg im Gepäck den Weg an den Niederrhein antreten konnte. Für den ETB geht es am Sonntag in der Meisterschaft weiter, wenn das Team vom Uhlenkrug zum TSV Meerbusch reist.

Der 1. FC Bocholt ließ am Essener Uhlenkrug nichts anbrennen und ging bereits in der 8. Spielminute mit 1:0 in Führung: Nach einer Flanke von der linken Seite war FC-Stürmer Thomas Gösweiner aus sechs Metern mit dem Kopf zur Stelle und bugsierte das Spielgerät in die linke Ecke des ETB-Gehäuses. Nur fünf Zeigerumdrehungen später zappelte der Ball erneut im Essener Netz. Bocholts Jan Wellers traf mit einem Sonntagsschuss aus 22 Metern unhaltbar - direkt neben den linken Pfosten - zur 2:0-Führung (13.). Nach einer halben Stunde gab es dann die erste Chance für die Gastgeber, aber einen Flachschuss von Christopher Stöhr aus 22 Metern konnte FC-Torsteher Lucas Fox gut parieren (30.). In der 34. Minute konnte der Regionalligist bereits auf 3:0 erhöhen: Nach einem Patzer von ETB-Keeper Ryan Valentine hatte Bogdan Shubin kein Problem das runde Leder aus elf Metern im leeren Tor unterzubringen. 180 Sekunden danach stand es bereits 4:0 für Bocholt, als Thomas Gösweiner aus vier Metern einen Kopfball in der rechten Ecke versenkte und damit seinen zweiten Treffer am heutigen Tage erzielen konnte (37.).

Nach der Halbzeitpause schalteten die klassenhöheren Gäste einen Gang zurück und ließen die Schwarz-Weißen dadurch besser ins Spiel kommen. Mehr als den Anschlusstreffer zum 1:4 konnte das Team von ETB-Coach Damian Apfeld aber nicht mehr erzielen: In der 74. Spielminute traf der eingewechselte Niko Bosnjak nach einem schönen Alleingang ins Bocholter Tor. Er zog Richtung Sechszehner und traf dann mit einem Klasseschuss aus 17 Metern unhaltbar in die rechte Torecke zum 1:4-Endstand.

Trainerstimmen:

Sunay Acar (1. FC Bocholt): „Die ersten 45 Minuten waren genauso, wie ich es mir vorstelle. Wir waren aggressiv, haben den Ball laufen lassen und hatten lange Ballbesitzphasen. Wenn sich die Möglichkeit ergeben hat, haben wir schnell die Tiefe gesucht. Wir hatten in der ersten Halbzeit noch ein paar Möglichkeiten, wo wir das Ding noch klarer hätten machen können. In der zweiten Halbzeit war es nach den drei Wechseln zur Pause klar, dass man einen kleinen Durchhänger oder einen Knacks im Spiel bekommt. Aber das war mir dann doch zu viel und wir haben auch einen Gang weniger gemacht. Essen ist dadurch dann noch zum Anschlusstreffer gekommen. Summa summarum war ich mit unserem Spiel aber heute zufrieden, weil es nach dem Lotte-Spiel der Schritt in die richtige Richtung war.“

Damian Apfeld (ETB SW Essen): „Die erste Halbzeit war von uns völlig inakzeptabel. Auch wenn Du gegen ein klassenhöheres Team spielst, erwartet man schon mehr Gegenwehr, mehr Körperlichkeit und mehr Griffigkeit. Das haben wir alles nicht an den Tag gelegt. Wie hatten null Aggressivität gegen und auch mit dem Ball. Wir haben uns überhaupt nicht zur Wehr gesetzt. Wir haben Bocholt nur Begleitschutz gegeben und liegen bereits nach 13 Minuten mit 0:2 zurück. Das zweite Tor darf eigentlich gar nicht zählen, weil es vorher ein Handspiel gab. Das kehre ich aber jetzt mal unter den Teppich. Den Fehler von Ryan brauche ich auch nicht zu kommentieren. Beim 0:4 waren wir bei einer Standardsituation wieder ohne Gegenwehr. So funktioniert Fußball nicht. Nicht in der Oberliga und schon gar nicht im Pokal gegen eine klassenhöhere Mannschaft. In der zweiten Halbzeit haben wir Courage gezeigt. Das war okay. Wir haben dann gewisse Dinge besser gemacht und sind an der Außenlinie auch mal runtergegangen. Wir waren dann viel ekliger, aber zur Wahrheit gehört auch, dass Bocholt einen Gang runtergeschaltet hat, was auch normal und menschlich ist. Wir waren heute in allen Belangen zu weit weg von Bocholt. Das war heute ein deutlicher Klassenunterschied.“

ETB SW Essen: Valentine – Weihmann, Corsten, Lach, Bachmann – Stöhr (90. Poznanski), Lucas – Korytowski (63. Bosnjak), Zimmerling (76. Bugenhagen), Yildiz (83. El-Hany) – Cissé (63. Geisler)

1. FC Bocholt: Fox – Hanke, Riedel, Janssen, Stojanovic – Wellers – Lorch (46. Dörfler), Shubin (66. Hirschberger), Holldack (46. König), Euschen (46. Mesic) – Gösweiner (75. Lunga)

Schiedsrichter: Martin Ulankiewicz

Tore: 0:1 Gösweiner (8.), 0:2 Wellers (13.), 0:3 Shubin (34.), 0:4 Gösweiner (37.), 1:4 Bosnjak (74.).

Zuschauer: 401

Gelb-Rote Karten: -

Rote Karten: -

Besondere Vorkommnisse: -

Fotos: Frank Siebers (Merci!)

(AS)

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